Rückblick
auf das Werk des Göppinger Künstlers - Rolf Giegold
als neuer Stipendiat dabei
GÖPPINGEN.
Gleich zwei Ausstellungen werden heute Abend in Göppingen eröffnet. In der Stadthalle
sind Werke von Helmut Baumann zu sehen. In der Galerie Kränzl ebenso, außerdem
Arbeiten von Baumann-Stipendiaten. Erstmals dabei ist Rolf Giegold
als aktueller Stipendiat.
Von
Klaus Nonnenmacher
Am
1. Oktober hat Rolf Giegold das zweijährige Stipendium
angetreten, das mit einem monatlichen Taschengeld von 550 Euro von der
Baumann-Stiftung und einer kostenlosen Atelierwohnung von der Stadt Göppingen
ausgestattet wird. An die neue Umgebung muss sich der 33-Jährige nicht groß
gewöhnen. Aufgewachsen ist er in Bad Überkingen, in
Geislingen ist er zur Schule gegangen. Studiert hat Giegold
zunächst Archäologie an den Universitäten von Saarbrücken und Rethzymnon in Kreta.
1993
bis 1999 folgte das Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden
Künste in Saarbrücken und in Dijon (Frankreich). Seine künstlerische Arbeit
wurde schon durch mehrere Arbeitsstipendien ausgezeichnet, etwa von der
Stiftung "germinations europe"
in San Sebastian in Spanien oder zuletzt von der Akademie der Künste in Berlin.
Noch pendelt er zwischen der Hauptstadt, wo auch seine Frau noch wohnt, und der
Hohenstaufenstadt.
Der
Künstler weist schon eine beachtliche Reihe an Einzelausstellungen und
Projekten im öffentlichen Raum vor, die ihn auch immer wieder in die Region
Stuttgart führten. Giegold stellte unter anderem 1997
in der städtischen Galerie in Geislingen aus, in diesem Jahr bereits in der
städtischen Galerie in Backnang. Heute Abend folgt die Ausstellung in der
Galerie Kränzl.
Gezeigt
wird dort von ihm auch ein Modell seiner Skulptur "Spielplatz der
Anderen", die vor zwei Jahren bei einem Symposion in Nienhagen
(bei Gelle) entstanden ist. Es handelt sich dabei um einen handelsüblichen
Kletterturm, allerdings in vier Metern Höhe. Der "Spielplatz der
Anderen" ist somit unerreichbar für Kinder oder Erwachsene.
"Das
Motto lautete .Miteinander leben", und ich habe es umgedreht in .Nicht
miteinander leben"", kommentiert Giegold
seine Skulptur, die andere ausgrenzt. In
diesem
Jahr noch wird die Skulptur übrigens abgebaut, die Spielgeräte sollen in Nienhagen an einer anderen Stelle tatsächlich auf einem
Spielplatz verwendet werden.
Gezeigt
wird aber auch ein aktuelles Projekt mit Namen "VIP", was Giegold mit "Varianten idealer Präsenz"
übersetzt. Giegold hat die Texte der 12-Uhr-Nachrichten
eines Radiosenders des gesamten Jahres 2002 abgedruckt und dabei auf engstem
Raum nur die darin erwähnten Namen hervorgehoben. "Namen transportieren
dabei auch das Bild einer Partei, einer Regierung, einer Meinung", erklärt
Giegold. Zum selben Projekt hat er auch eine Audio-lnstallation gemacht, die aber nicht ausgestellt
wird.
Zum
25. Todestag von Helmut Baumann wird in der Stadthalle sein malerisches Werk
gezeigt. Die Eröffnung ist heute um 19 Uhr. Im Anschluss daran (etwa um 20.15
Uhr) findet die Vernissage in der Galerie Kränzl (Davidstraße) statt. Dort sind
neben Helmut Baumann auch die bisherigen Stipendiaten Philip Reilly, Cristina Barroso, Wang Fu, Keti Kapanadze und Rolf Giegold vertreten.