NWZ
Göppingen 17.11.2003 SW-Presse
Trilogie
zu Helmut Baumann
Mit der Eröffnung von drei
Ausstellungen in Göppingen und in Süßen wurde am Wochenende an den 25. Todestag
des Göppinger Malers und Zeichners Helmut Baumann erinnert.
HANS
STEINHERR
GÖPPINGEN/SÜSSEN
• Helmut Baumann liebte den Süden Frankreichs. Jedenfalls solange der Touristenstrom
dorthin nicht Überhand nahm. Der Freiraum, den er dort empfand, mag
gewissermaßen im Gegensatz zu seinem geordneten Leben in der schwäbischen
Heimat gesehen werden. Dem Reiz des mediterranen, der unzählige Maler vor ihm
schon gefesselt hatte, konnte sich auch Helmut Baumann nicht entziehen. Nach
seinem Tod wurde das umfangreiche Werk Baumanns in eine Stiftung eingebracht
und von den Städten Göppingen und Süßen zu gleichen Teilen treuhänderisch
verwaltet. Jetzt - zum Gedenken an den 25. Todestag - wurden gleich drei
verschiedene Ausstellungen eröffnet. Thematisch nach Schwerpunkten getrennt
geben sie Baumann als Künstler wieder sowie Einblick in seine Familie und in
die Baumann-Stiftung.
In
der Stadthalle Göppingen wurde am Freitagabend eine Ausstellung eröffnet, die
einen Querschnitt aus dem malerischen Werk Baumanns präsentiert. Gezeigt werden
Landschaftsbilder aus Frankreich und Nordspanien. Auf der iberischen
Seite
hatte Baumann wiedergefunden, was ihm die Touristen in Südfrankreich genommen
hatten: Ruhe und Abgeschiedenheit. Auch abstrakte Bilder und Zeichnungen
Baumanns sind zu sehen, Werke, die in
der Camargue und in Paris entstanden sind.
Parallel
zur Ausstellung in der Stadthalle zeigt die Göppinger Galerie Kränzl Arbeiten
der bisherigen fünf Empfänger eines Atelierstipendiums aus der
Helmut-Baumann-Stiftung. Von der Brasilianerin Christina Barroso,
von Philip Reilly aus London, dem aus China stammenden Wang Fu, der Georgierin Kati Kapanadze
und dem seit Oktober aktuellen Stipendiatsempfänger
Rolf Giegold aus Deutschland. Eine Ausstellung im
Rathaus in Süßen wiederum zeigt neben den Arbeiten von Helmut Baumann auch
Werke des Vaters Hermann und des früh verstorbenen Bruders Richard. Beeindruckend
ganz ohne Zweifel ist die große Experimentierfreude von Helmut Baumann.
Typische Baumann-Bilder sind zu sehen, aber auch Spritztechniken und Selbstbildnisse.
Das letzte davon entstand knapp vier Wochen vor seinem Tod - am 11. November
1978.