Es geht ihm um ursprünglich Zeichenhaftes
und seine archaischen Fundamente. Der Plochinger
Maler und Zeichner F. Michael Starz begibt sich mit Pinsel und Zeichenstift auf die Suche nach der Ur-Form. In einer Ausstellung der Göppinger
Galerie Kränzl präsentiert er derzeit, was er dabei gefunden hat.
HANS STEINHERR
GÖPPINGEN • Eintauchen in eine schöpferische Erlebniswelt. F. Michael Starz lässt
sich in seinen Arbeiten nicht von Konzeption leiten. Frei will er sein; ohne kognitive Vorgaben. Sich leiten lassen von Intuition und sensitivem
Empfinden. „Was ich im Alltäglichen wahrnehme,
wird irgendwann nach Wochen oder Monaten künstlerisch umgesetzt",
erklärt Starz. Seinen abstrakten Schöpfungen - Bildern und Zeichnungen - gibt er selten Titel oder Namen. Bedeutender
ist der Prozess des Entstehens. Die Ausstellung bei Kränzl nennt er schlicht „Malerei
und Zeichnung". „Ich will mir nicht die Ursprünglichkeit des Tuns nehmen, um nicht zu früh thematisch
in der Arbeit festgelegt zu sein",
sagt Starz.
Blickfang der Ausstellung ist ein neunteiliger Zeichnungsblock mit je drei
Schichtbildern in drei Reihen, gezeichnet
mit Kohle und Pastell auf Papier.
Unvermittelt glaubt man Stilisierungen von Porträts zu erkennen. Oder
aufkeimende Frucht? Eine Eizelle?
Für Starz sind es Schichtaufnahmen
von temporär Erkanntem. In der Summe und übereinander gelegt bestimmen sie ein Ganzes.
Seine Vorgehensweise beim Malen wird bestimmt
vom stillen Dialog mit seinem Werk. Da ist die Frage
nach dem Wo-bin-ich? und Woher-komme-ich?.
So finden Farbe und Form zueinander und bringen Sensitives zum Ausdruck.
Das Gefundene und Entstandene stellt Starz frei
zur Diskussion und fordert in seinen Bildern zum Dialog auf. Wer sich wie der Maler auch als
Betrachter auf die sachten und leisen Töne einlässt, versteht ihre Sprache und er erlebt ihren Werdegang von neuem.