Die Eröffnungsausstellung bestreiten - Karl-Heinz Bogner, Hildegard Esslinger, Dirk Hupe, Hans Rentschler und Heidemarie Ziebandt. Sie vertreten 5 Richtungen gegenstandloser Kunst, in denen Farbe und Linie unterschiedlich in die Fläche, den Raum treten. Die Ausstellung möchte neue Wahrnehmungen erfahrbar machen, die sich aus der Gegenüberstellung dieser unterschiedlichen Konzepte ergeben.

Mit architektonisch-plastischen Bildern und Objekten präsentiert sich KARL-HEINZ BOGNER. Seine durchlichteten Bildräume finden Halt in architektonischen Strukturen, seine filigranen Raumobjekte – er nennt sie Hochsitze - sind Rückzugsorte, gebaute Provisorien, Hausfragmente auf Stelzen, die sich öffnen und verschließen, ohne berechenbar zu sein, und die das Bodenlose nicht ausschließen.

HILDEGARD ESSLINGERs Arbeiten sind bestimmt von Linien, die sich parallel im Verband ausbreiten, manchmal jäh abbrechen um plötzlich an einer anderen Stelle wieder aufzutauchen, manchmal im Linienbündel und Liniengespinst, immer mit einem Eigenleben, das über den Bildrand hinausweist.

DIRK HUPE experimentiert mit der Wahrnehmung. Sein Anliegen ist es, das lineare Denken in ein ganzheitliches bildliches Erfassen zu überführen, eine Verbildlichung von Buchstaben und Worten zu erreichen, die sich jeglicher Eindeutigkeit der Interpretation sperrt. Seine Exponate sind komplex arrangierte Montagen.

Das für die gegenstandlose Malerei so wichtige Informel fehlt nicht im Kreis der Ausstellenden. Ein dynamisch wuchtiger Pinselduktus und die Sinnlichkeit der Farbe zeichnet HANS RENTSCHLERs Bilder aus. Mit schwarz gesetzten Balken und horizontalen und vertikalen Akzenten schafft er energiegeladene Überschneidungen, geballte Kraft, die sich zum Raum öffnet.

Bei HEIDEMARIE ZIEBANDT lösen Spontaneität und Strukturierung einander ab und greifen ineinander. Sie verbindet biomorphe Formen mit netzartigen Strukturen, gestaltet sie rhythmisch, wobei sich Raster auflösen, verschwimmen, sich Widersprüche spielerisch gebärden. In ihren Übermalungen verbergen sich zarte Töne und gewagte Klänge: ein Versuch einer Lyrik ohne Worte.