NWZ Südwestpresse vom 29.9.2003:

 

Die Galerie Kränzl zeigt Arbeiten der Malergruppe BIKH Rubin

 

Verschiedene Standpunkte abstrakter Kunst

 

BIKH Rubin ist ein Forum und der Schulterschluss von vier Malern. BIKH steht für die Anfangsbuchstaben der Vornamen von Beate Bitterwolf, Iris Flexer, Karl-Heinz Bogner und dem Salacher Haas Rentschler. In der Galerie Kränzl sind charakteristische Arbeiten der Vierer-Gruppe ausgestellt.

 

HANS STEINHERR

 

GÖPPINGERN • Man entdeckt viel Gemeinsames in ihren Arbeiten. Und doch hat jeder von ihnen das Merkmal einer stark ausgeprägten Persönlichkeit. Sinnlichkeit und Ausdruckskraft in den Bildern vermag jeder anders und mit charakteristischem Unterschied zu dosieren. Mal rational, mal lustvoll geprägt. Oder das Gespür für Farben: Schwarz, grau, ocker. Jeder formuliert mit diesen Farben seine eigene Aussage. Jeder der vier Maler der Gruppe BIKH Rubin lässt Übergänge vom einen zum andern deutlich werden. Ein Schulterschluss wird vollzogen.

 

Beate Bitterwolf thematisiert die Natur Sie zeigt Bilder, die dem Thema Baum zugeordnet sind. Abstrakt und mit spontaner Dynamik, die manchmal die Grenzen der .Bildfläche zu sprengen droht. Zu sehen sind Ausschnitte und Einblicke in Teilbereiche des Themas. Mal fixiert die Künstlerin ein Blatt oder einen Apfel, mal lässt sie den Wind durch die Äste säuseln oder das Geäst vom Sturm entblättern.

 

Iris Flexer zeigt Collagen und legt dabei den Schwerpunkt auf Strukturen. Schnittmuster werden auf der Leinwand übermalt und verändert. Es entsteht eine archaisch anmutende, fast mystisch wirkende Symbolik, die von einer lebhaften Linienführung bestimmt wird. Diese ist zugleich Nahtstelle und Trennlinie zwischen Material und optischer Erscheinung. Flexer bleibt bei ihren Arbeiten nahezu ausschließlich zweidimensional.

 

Karl-Heinz; Bogner kommt von der Architektur, die er kunstvoll interpretiert. Er gestaltet den Raum als visuelles Erlebnis. Auch wenn Gegenständliches immer wieder erkennbar wird, Bogner lässt die Form in die Geometrie des Raumes einfließen. Auch er fixiert seine Ansichten als Teilbereiche eines übergeordneten Ganzen. Nicht der Gegenstand ist von Bedeutung. Vielmehr ist es die Interpretation seiner Erscheinung.

 

Der Salacher Maler Hans Rentschler reduziert und abstrahiert in Form und Farbe. Er konzentriert sich in seinen Arbeiten auf das Wesentliche, was immer wieder Anlass gibt zu einer meditativen Betrachtungsweise. Rentschler hebt den Unterschied in einer scheinbar monochromen Fläche hervor. Deren Inhalt wird immer wieder neu bestimmt. Spannung entsteht durch die Art der Bearbeitung, durch die Vorgehungsweise beim Malen. Dabei beeindruckt Rentschlers Malerei durch rationale Empfindsamkeit.